Gebrauchslyrik

Die Erbse

Die Erbse springt an meinem Körper runter
Dabei ist sie noch froh und munter
Sie ist entronnen meinem giergen Schlund
Und noch liegt sie da unten, unversehrt und rund
Doch dann ist plötzlich völlig sie entsetzt
Ein Gedanke, der in Panik sie versetzt
Ein falscher Schritt, der sie zerquetscht
Nur Teppich, der all die andren Erbsen nicht ersetzt

Ach wär sie mit den anderen doch zusammen geblieben
Vielleicht hätt doch mein Zahn sie nicht zerrieben
Sie wäre in Gesellschaft noch
Zwar in nem dunklen Magenloch
Doch hätt Sie Kumpels zum bequatschen
Sich auszutauschen und zu tratschen
Und feucht wär es vor allem dort
Und nicht so trocken wie an diesem Ort

So ist es schließlich oft im Leben
Man liegt mit seiner Wahl daneben.
Dicht daneben!

So entsteht Gebrauchslyrik
Eine Erbse sprang beim Essen von meinem Löffel, lief über Bauch und Bein und lag am Ende direkt vor meinen Füßen auf dem Teppich, voilà, es entstanden die oberen Zeilen daraus.

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